Global denken, lokal handeln: Die Zeit drängt!
Eine menschenfreundliche Stadt wird nicht vom Autoverkehr bestimmt. Sie bietet Luft, die wir gerne atmen, sowie Straßen und Plätze, die zum Verweilen und Leben einladen. Mobilität in dieser Stadt steht allen Menschen in gleicher Weise zur Verfügung, sie darf weder Gesundheit noch Leben gefährden. Diese Mobilität ist sicher, komfortabel, klimafreundlich, kostenlos und barrierefrei. Das bedeutet die autofreie Stadt der Zukunft, die nach einem dringend notwendigen Paradigmenwechsel Platz für uns Menschen macht. Der öffentliche Raum steht dann wieder allen Bewohnerinnen und Bewohnern zum Spielen, Feiern, Leben und als Ort der Begegnung zur Verfügung. Damit einhergehend steigt die Attraktivität eines vielfältigen regionalen Einzelhandels und die Anziehungskraft der kulturellen Angebote der Stadt. Dies alles ist keine Utopie, sondern mit dem notwendigen Willen machbar und für eine nachhaltige, lebenswerte Zukunft unabdingbar.
© Samson Kirschning Was kann Strasse?
Wir träumen ein autofreies Kassel!
Heute haben wir uns mit einer anderen Realität abgefunden: das Auto als urbanes Fortbewegungsmittel ist ineffektiv, teuer und umweltschädlich. Es bekommt dennoch den meisten Raum und die meisten Vorrechte in unserer Stadt. Obwohl in Kassel aktuell nur 38% der Haushalte über ein Auto verfügen, haben wir uns an schlechte Luft, Lärm, Flächenfraß sowie an Unfälle gewöhnt. Der Autoverkehr kostet die Stadt Kassel (und damit alle Bürgerinnen und Bürger) das Dreifache des öffentlichen Nahverkehrs. Für den Radverkehr werden die geringsten Mittel aufgewendet. Die urbane Mobilität hingegen erfährt weltweit einen Wandel. Mehr und mehr Menschen empfinden es als absurd, dass zentrale Flächen ihrer Stadt nicht für Wohnungsbau oder Grünflächen genutzt werden können, weil sie stattdessen als Rollflächen für ein Verkehrsmittel des letzten Jahrhunderts dienen.
Kassel hinkt stark hinterher!
Es geht uns nicht darum, das Auto zu verteufeln, es war die Politik der autogerechten Stadt, die seit den 1950er Jahren einseitig auf das unvernünftigste städtische Verkehrsmittel gesetzt hat und viele Menschen angesichts fehlender Alternativen dazu gezwungen hat, sich ins Auto zu setzen. Wir sind jedoch der Meinung, dass für den Klima- und Kulturwandel weg vom privaten motorisierten Individualverkehr viel mehr als bisher unternommen werden muss. Wir wollen gemeinsam aufatmen und gemeinsam die Stadt neu verteilen. In immer mehr europäischen Städten wird damit begonnen, autofreie Zonen einzurichten und die urbanen Mobilitätsträger des 21. Jahrhunderts – das Fahrrad und den öffentlichen Nahverkehr – massiv zu fördern. Einige wenige Vorreiterstädte haben schon vor Jahrzehnten damit begonnen, Autos aus ihrer Stadt zu verbannen und damit sehr positive Erfahrungen gemacht, von denen wir lernen können.
Los jetzt!
Diese Initiative fordert die sofortige Verkehrswende in Kassel. Kassel soll Stück für Stück autofrei werden. In Zeiten, in denen es immer mehr Menschen von jung bis alt bewußt wird, dass die Erde auf eine menschengemachte Klimakatastrophe hinsteuert, können wir vor unserer eigenen Haustür anfangen, ein klimapolitisches Zeichen zu setzen. Kasselautofrei greift die vielen derzeitigen globalen Bestrebungen für vom privaten Autoverkehr befreite Großstädte auf und versucht mittels Aufklärungsarbeit und Aktionen Druck auf die Politik in Kassel zu machen. Wir laden alle ein, die Nutzung des städtischen Lebensraums gemeinsam weiter zu denken. Global denken, lokal handeln, jetzt sofort. Die Zeit drängt!